Rheuma & Gelenkerkrankungen

Tagtäglich suchen unzählige Menschen den Arzt auf und erfahren als Diagnose: „Sie haben Rheuma!“ Am häufigsten sind die Gelenke betroffen, vor allem an der Wirbelsäule. Aber zum Beispiel auch an der Hüfte, am Knie und der Hand. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann die Erkrankung aufhalten und sogar heilen.

Man kann es mit einem Auto vergleichen: Lässt man den Motor morgens an, dauert es eine Zeit, bis er „rund“ läuft. Ähnlich ist das mit unseren Gelenken. Die ersten Schritte und Handgriffe nach der Nachtruhe sind meist noch mühsam. Etwas Bewegung bringt die Bindegewebsflüssigkeit dann in Fluss, so dass die Gelenkknorpel „geschmiert“ und die Bewegungen dadurch geschmeidig werden. Bei Menschen mit rheumatischen Gelenkerkrankungen ist dieser gesunde Fluss aber gestört. Daraus leitet sich auch der Begriff Rheuma ab: vom griechischen Rheo = Fließen. Mit der Zeit führt dieser Mangel an „Gelenkschmiere“ zur Zerstörung der schützenden Knorpelschicht zwischen den Knochenenden. Zu Beginn der Erkrankung spürt man vielleicht nur ein Ziehen in den Gelenken beim Treppensteigen. Im fortgeschrittenen Stadium ist mitunter schon das Aufschrauben einer Milchflasche mühevoll und schmerzhaft. Die Schmerzen, ziehend oder reißend, in Wellen auftretend oder dauerhaft, sind für Rheumatiker ohne Frage das größte Kreuz und bedürfen therapeutischer und medikamentöser Behandlung. Bei feucht-kalter Witterung sind die Beschwerden meist besonders schlimm. Wirklich helfen kann die Medizin auch nur, wenn die Erkrankung im Anfangsstadium diagnostiziert wird. Hier kommen Medikamente zum Einsatz, die den Knorpelstoffwechsel unterstützen und die Beschwerden lindern. Kombiniert mit gezielten Bewegungsübungen, physikalischen Maßnahmen, die den Stoffwechsel unterstützen, wie zum Beispiel Wärme-Kälteanwendungen und Lymphdrainage sowie gelenkschonenden Freizeitaktivitäten können die Gelenke beweglich und relativ schmerzfrei bleiben.

Bei Rheuma sind eine frühe Diagnose und Behandlung wichtig für den Heilungserfolg. Darum sollten Sie bei Symptomen wie etwa Spannungsgefühlen im Gelenk oder Streck- und Beugeschmerzen bereits einen Rheumatologen aufsuchen.

Was ist Rheuma?

Rheuma ist der Oberbegriff für Schmerzen an den Bewegungsorganen, Muskeln, Sehnen, Gelenken oder im Bindegewebe.

Hinter dem Begriff Rheuma verbergen sich mehr als 400 Krankheitsformen. Die Krankheit wird in vier verschiedene Gruppen unterschieden: Entzündliche rheumatische Erkrankungen (Arthritis), degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen (Arthrose), Weichteilrheumatismus (Fibromyalgie) und Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden (Gicht). Die Ursachen rheumatischer (nicht entzündlicher) Erkrankungen sind vielfältig. Sie können das Resultat einer Fehlhaltung oder einer Fehlbelastung sein.