Hallux valgus
Beim Hallux valgus handelt es sich um eine Schiefstellung der Grosszehe im
Grundgelenk nach aussen hin. Die Sehnen zu den Zehen verlaufen nicht mehr
zentral über das Gelenk, sondern weiter lateral und ziehen die Zehen in eine
schiefe Position. Da meist gleichzeitig ein Metatarsus primus varus vorliegt,
tritt der Grosszehenballen am Fussinnenrand oft deutlich hervor und es bilden
sich häufig schmerzhafte Entzündungen, verursacht durch den Druck des
Schuhschafts. Daneben kommt es durch Druck der Grosszehe auf die kleinen Zehen
oft zu Hammer- und Krallenzehen-Fehlstellungen der benachbarten Zehen.
Faktoren, die zur Ausbildung eines Hallux valgus führen können:
Spreizfuß
mechanische Einwirkungen
spitze, hochhackige Schuhe
auch genetische Ursachen spielen bei der Entstehung eines Hallux valgus eine Rolle
Operative Behandlung:
Eine einmal eingetretene deutliche Fehlstellung der Grosszehe lässt sich nur durch eine Operation korrigieren. Diese ist im Falle von Schmerzen angeraten. In Abhängigkeit von der Ausprägung des Hallux valgus und den bestehenden Beschwerden wird das entsprechende Verfahren gewählt. Fast alle Operationsmethoden bestehen aus einer Durchtrennung des ersten Mittelfussknochens (Korrekturosteotomie), aber in verschiedener Schnittführung. Danach wird der zehenwärts gelegene Anteil des Mittelfussknochens in Richtung des zweiten Mittelfussknochens verschoben und die beiden Teile des Mittelfussknochens werden eingestaucht oder mit Drähten oder Schrauben fixiert. Abschliessend wird die Grosszehe mit kräftigen Nähten wieder geradegestellt.
Die Nachbehandlung umfasst einen redressierenden Verband bis zur Entfernung der Hautnähte, danach wird meistens eine Antivalgussocke bis zum Ende der 6. postoperativen Woche getragen. Für den gleichen Zeitraum wird auch ein Vorfussentlastungsschuh verwendet.
Komplikationen: Infektion, Köpfchennekrose bei breitem Abschieben der Kapsel, Hallux varus, Hallux valgus Rezidiv, Metatarslagie.