Fersensporn
Der untere Fersensporn ist eine schmerzhafte knöcherne Ausziehung am inneren Fersenbeinkörper unter der Hacke. Der Schmerz befindet sich also unter der Fußsohle. Als oberen oder dorsalen Fersensporn (selten) bezeichnet man eine schmerzhafte knöcherne Ausziehung am Fersenbeinansatz der Achillessehne.
Der Calcaneus ist Teil des Fußes und an der Formgebung des unteren Sprunggelenkes beteiligt. An ihm setzen zahlreiche Bänder, Sehnen und Muskeln an. An seinem dorsalen Anteil setzt die Achillessehne an. Durch Zug der Achillessehne kann der Fuß gesenkt und der Zehenspitzenstand eingenommen werden. Am unteren Anteil des Fersenbeins haben einige kleine Fußmuskeln sowie die für die Längsgewölbespannung des Fußes verantwortliche Plantarfaszie ihren Ursprung. Nach vorne hin steht das Fersenbein mit den Fußwurzelknochen in Verbindung, nach oben über das untere Sprunggelenk mit dem Sprungbein.
Ursache und Entstehung
Die Ursache der Fersenspornentwicklung beruht in einer erhöhten Druck- und Zugbelastung der Sehnenansätze am Fersenbeinkörper. Durch diesen Reiz werden Umbauprozesse in den Sehnenfasern in Gang gesetzt, die letztendlich zu einer spornartigen, nach fußwärts gerichteten Knochenneubildung führt. Der Fersensporn kann durch seine Druckbelastung zu einer Entzündungsreaktion des umgebenden Gewebes führen.
Auslösende Faktoren für die Entstehung eines Fersenspornes sind:
Alter
Adipositas
schlechtes Schuhwerk
Überlastung (Beruf)
Fußfehlbildungen mit Streckung des Fußlängsgewölbes
Symptome
Je nach Erkrankungsstadium kann der Schmerz erst nach längerer Belastung auftreten oder permanent vorliegen. Typisch für den Fersensporn ist auch der morgendliche Anlaufschmerz unter der Ferse, welcher sich im weiteren Tagesablauf zunächst wieder bessert.
Der Schmerzcharakter wird meistens als stechend, gelegentlich auch als brennend beschrieben. Eine Schmerzausstrahlung in den Fuß wie auch in den Unterschenkel ist möglich. Zur Entlastung des schmerzenden Bezirkes laufen die Patienten zum Teil über die Außenseite des Fußes.
Der obere Fersensporn verursacht
ebenfalls belastungsabhängige Schmerzen im Bereich des Achillessehnenansatzes.
Beide Formen des Fersenspornes können zu einer deutlichen Einschränkung des
Aktivitätslevels führen.
Diagnostik
Röntgenbild eines Fersensporns
Die Anamnese der Patienten gibt den
entscheidenden Hinweis auf die zugrunde liegende Erkrankung des Fersensporns, da
der Schmerz meist sehr punktuell angegeben wird. Etwas innenseitig an der
fußsohlenseitigen Ferse lässt sich der beschriebene Schmerz auf Druck hin
provozieren.
Die so gestellte Verdachtsdiagnose wird in der Röntgenaufnahme des seitlichen
Calcaneus meistens bestätigt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass die
klassischen Fersenspornbeschwerden den Beginn einer Spornausbildung erst
ankündigen und das Röntgenbild zunächst noch unauffällig ist. MRT und
Sonographie sind für die Diagnosestellung der Fersensporn Erkrankung entbehrlich
und sind eher in der Ausschlussdiagnostik anderer Erkrankungen von Bedeutung.
Wegen der eindeutigen Beschwerdesymptomatik sind Differentialdiagnosen jedoch
von geringer Bedeutung.
Prognose
Die Prognose für eine erfolgreiche
Fersenspornbehandlung ist gut. Fast immer wird eine deutliche
Beschwerdelinderung oder Beschwerdefreiheit erreicht. Der Therapieerfolg hängt
unter anderem von der Möglichkeit der körperlichen Schonung im
Behandlungszeitraum ab. Da dies nur selten möglich ist ergeben sich nicht selten
mehrmonatige bis mehrjährige Leidensphasen.
Das Krankheitsbild des Fersensporn neigt zudem zum Rezidiv. Auch wenn eine
konservative oder operative Therapie erfolgreich verlief, können jederzeit
Rezidivbeschwerden auftreten.