Außenknöchelbruch

 

Der Außenknöchelbruch ist in über 80% der Fälle Folge einer traumatischen Verrenkung (Subluxation/Luxation) des Sprungbeines aus der Gelenkbildenden Knöchelgabel, meistens durch einen Fehltritt oder Sturz (Umknickverletzung) verursacht. Eine direkte Gewalteinwirkung als Ursache ist selten.

Je nach Fußstellung im Moment der Verletzung und Größe der einwirkenden Kraft treten unterschiedliche Verletzungsmuster auf.

 

Klassifikation

 

Die im klinischen Alltag gebräuchlichste Einteilung der Sprunggelenksfrakturen / Fibulafraktur ist die nach Danis und Weber (Weber 1966). Sie bezieht sich ausschließlich auf die Frakturhöhe des Wadenbeins in Bezug auf die Syndesmose:

Ist nicht nur der Außenknöchel von der Fraktur betroffen wird im klinischen Alltag unterscheiden zwischen:

Mit der AO-Klassifikation (Arbeitsgemeinschaft Osteosynthese) können alle Bruchformen des Sprunggelenkes exakt eingeteilt werden:

Die Einteilung nach Lauge-Hansen (1950) unterscheidet 4 Verrenkungsbruchformen und berücksichtigt dabei die Stellung des Fußes zum Unfallzeitpunkt, sowie die Richtung und das Ausmass der einwirkenden Kraft:

Diagnostik

 

Bei begründetem Verdacht auf eine Sprunggelenksfraktur sollte in jedem Fall eine Röntgenaufnahme des Sprunggelenkes in zwei Ebenen durchgeführt werden. Wichtig ist dies zur Bestätigung der Verdachtsdiagnose, Einschätzung des Frakturausmaßes und der Frakturart, zur Ausschlussdiagnostik anderer Verletzungen und zum Planen der Therapiemaßnahmen.

Bei Verdacht auf eine kniegelenksnahe Wadenbeinverletzung (Maisonneuve-Fraktur) sollte der ganze Unterschenkel in zwei Ebenen geröntgt werden (wird manchmal übersehen!).

Bei Frakturmitbeteiligung des Sprunggelenktragenden Schienbeins (Pilon tibiale) kann zur besseren Frakturbeurteilung und Therapieplanung eine Computertomographie des Sprunggelenkes sinnvoll sein.

 

Komplikationen

 

Komplikationen können bei der konservativen Therapie wie bei der Operation des Außenknöchelbruchs vorkommen.

Komplikationen bei konservative Therapie:

Komplikationen bei operative Therapie:

Prognose

 

Die Prognose zur Wiedererlangung eines dauerhaft funktionstüchtigen Sprunggelenkes ist unabhängig vom Frakturtyp gut. Voraussetzung ist eine exakte Fraktureinrichtung und die Schaffung natürlicher Sprunggelenksverhältnisse.

 

Etwa acht Wochen nach der Operation sollte ein flüssiges Gangbild wieder erlangt werden können, Fahrradfahren und Schwimmen sind möglich. Sehr belastende Sprunggelenkssportarten wie Fußball und Tennis können nach ca. 3-6 Monaten wieder aufgenommen werden.