Diabetes mellitus Typ-I


Der Diabetes mellitus Typ 1 bzw. Typ-1-Diabetes ist eine Form des Diabetes mellitus. Sie beruht auf einem Mangel an Insulin infolge einer Zerstörung der insulinproduzierenden Betazellen in den Langerhans'schen Inseln des Pankreas durch Autoimmunprozesse. Am höchsten ist die Neuerkrankungsrate bei Kindern zwischen 11 und 13 Jahren. Deshalb wurde der Typ 1 Diabetes früher auch als jugendlicher oder juveniler Diabetes bezeichnet.

Bei ungefähr 5-10% aller Diabeteserkrankungen handelt es sich um einen Typ-1-Diabetes. In Deutschland wird die Gesamtzahl aller Diabetes-Patienten auf über 7 Millionen geschätzt, somit sind mindestens 350.000 Menschen in Deutschland an Diabetes mellitus Typ I erkrankt. Meist tritt der Diabetes mellitus Typ 1 im Kindesalter auf, neuere Daten lassen jedoch annehmen, dass nur 50-60% der Neuerkrankungen im Alter unter 16 Jahren erfolgt, d.h. Typ-1-Diabetes kann jederzeit im Laufe des Lebens auftreten. Die Diabetesinzidenz ist weltweit zunehmend, nach neuesten Daten beträgt sie für Kinder unter 14 Jahren rund 20 pro 100.000 Kinder pro Jahr.
 

Ursachen


Als Ursache des Typ-1-Diabetes gilt heute das Zusammenwirken von erblicher Veranlagung und äußeren Faktoren (z.B. bestimmte Virusinfektionen wie Coxsackie-Viren) und einer Fehlsteuerung des Immunsystems. So sind bestimmte weiße Blutkörperchen (T-Lymphozyten) beschrieben, die sich speziell gegen die Beta-Zellen richten; auch Antikörper gegen Beta-Zellen, gegen Glutamatdecarboxylase oder gegen Insulin lassen sich bei Typ-1-Diabetikern nachweisen. In Folge der immunologischen Fehlfunktionen kommt es zum Untergang der insulinproduzierenden Zellen und zum absoluten Insulinmangel (die Produktion ist komplett gestoppt). Ohne Insulin kann jedoch Glukose kaum noch aus dem Blut in die Körperzellen aufgenommen werden.

Solange weniger als 80% der Beta-Zellen befallen sind, resultiert noch kein Anstieg des Blutzuckerspiegels.

Die Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 1 wird gehäuft bei Patienten mit autoimmun bedingter pluriglandulärer Insuffizienz und entsprechenden HLA-Konfigurationen (z. B. HLA DR3 oder DR4) beobachtet. Außerdem ist der Diabetes mellitus Typ 1 mit Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis, Typ-A-Gastritis, Morbus Addison und Zöliakie assoziiert.

Zusammenfassung der Risikofaktoren:

Symptome
 

Charakteristisch für die Manifestation des Typ-1-Diabetes ist die ausgeprägte Gewichtsabnahme innerhalb von Tagen bis wenigen Wochen, verbunden mit Austrocknung (Exsikkose), ständigem Durstgefühl, häufigem Wasserlassen, Erbrechen und gelegentlich auch Wadenkrämpfen und Bauchschmerzen. Allgemeine Symptome wie Müdigkeit und Kraftlosigkeit, Sehstörungen und Konzentrationsstörungen kommen hinzu. Kopfschmerzen sind auch nicht ungewöhnlich.


Therapie


Beim Typ-1-Diabetes muss das fehlende Hormon Insulin künstlich in Form von Insulinpräparaten zugeführt werden. Das Ziel dieser Insulintherapie ist nicht die Heilung von Typ-1-Diabetes, sondern Ersatz des fehlenden körpereigenen Insulins. Deshalb muss die Therapie kontinuierlich bis ans Lebensende durchgeführt werden. Eine Therapie zur Heilung ist bisher nicht verfügbar.